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Damit der Wanderfalke seine Ruhe hat!

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Der Wanderfalke brütet am Fläscherberg. Der Bruterfolg wird stark von menschlichen Aktivitäten beeinflusst. (Bild von bigjonhooton auf Pixabay)

Der Wanderfalke ist ein seltener Brutvogel in unserer Region. Am Fläscherberg bei Fläsch brütet die Art. Der Bruterfolg ist unterschiedlich. Nicht selten sind es menschliche Aktivitäten, die zum Brutabbruch führen. Im letzten Jahr war es ein Kletterer, der sich mitten in der Brutzeit  wenige Meter neben dem Horst abseilte und damit die Brut vereitelte. In Zusammenarbeit mit einer Kletterschule wurden beim Ein- und Ausstieg je eine Hinweistafel angebracht um künftig solche Situationen zu vermeiden.

 

Zu Beginn dieses Jahr wurde zwei Slaglines in unmittelbarer Nähe des Horstes entdeckt. Auf Slaglines versuchen Wagemutige balancierend möglichst grosse Strecken zurückzulegen. Slaglines werden mittlerweile nicht nur im Garten oder in Parks gespannt. Immer öfter liest man von neuen Rekorden, die auf Slaglines in grossen (Fall-) Höhen in den Alpen aufgestellt werden.

 

Da im Januar mit der Balz die Brutaktivität der Falkenart beginnt, ist auch diese Nutzung der Felswand am Fläscherberg besonders heikel. Nach verschiedenen Rückfragen konnte der "Slagline-Bauer" eruiert werden. Im Gespräch zeigte dieser viel Verständnis für die Situation  und versprach die Installation unverzüglich zu demontieren. 

 

Es zeigt sich, dass Unwissenheit oder ungenügende Vorbereitung bzw. Abklärungen im Vorfeld der Aktivitäten zu Gefährdungen führen, die für Tiere und deren Fortbestand fatal sein können. Die laufende Sensibilisierung  der verschiedenen Anspruchsgruppen ist unabdingbar. Sie hilft unauffällige Tragödien in der Natur zu vermeiden. 

 

Übrigens: Die Broschüre "Mensch, Fels, Falke" des Vereins Mountain Wilderness gewährt Einblicke in den Lebensraum Felswand und liefert Ansätze zu dessen naturverträglichen Nutzung.